Norwegian investiert in eine Partnerschaft und könnte den Weg für eine nachhaltigere Luftfahrt ebnen
Norwegian, Norwegens größtes Fluggesellschaft, hat angekündigt, in ein Partnerschaftsabkommen mit dem Unternehmen Norsk e-Fuel zu investieren, um eine Fabrik für synthetische Flugzeugtreibstoffe zu bauen. Norwegian hat das Ziel, seine Emissionen um 45 Prozent in den nächsten sieben Jahren zu reduzieren, und glaubt, dass synthetischer Treibstoff die einzige Möglichkeit ist, dieses Ziel zu erreichen. Die Investition von 50 Millionen Kronen in eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen wird es Norwegian ermöglichen, bis 2030 bis zu 20 Prozent seines Treibstoffbedarfs zu decken.
Elektrodrivstoff, wie der synthetische Treibstoff genannt wird, wird aus Kohlenstoffabscheidung, Wasserstoff und Strom hergestellt. Die Fabrik wird in Mosjøen gebaut, einer Industriestadt in Nord-Norwegen, anstatt in Herøya in Porsgrunn, wo es früher geplant war. Die Fabrik wird nach Planung 50-70 neue Arbeitsplätze schaffen und der Bau soll im Jahr 2026 abgeschlossen sein.
Obwohl der synthetische Treibstoff teurer ist als herkömmlicher Treibstoff, glaubt Norwegian, dass die Preise fallen werden, sobald die Produktion in Mosjøen und anderen Fabriken beginnt. Derzeit ist synthetischer Treibstoff etwa viermal teurer als herkömmlicher Treibstoff. Norwegian glaubt nicht, dass die höheren Kosten des synthetischen Treibstoffs die Flugpreise erhöhen werden. Die Flugpreise werden stattdessen durch Angebot und Nachfrage bestimmt.
Laut dem CEO von Norwegian, könnte das synthetische Treibstoffgemisch einen Rückgang der Emissionen um 50 Prozent bewirken, wenn es in einer Flugzeugflügelhälfte verwendet wird. Er betont, dass synthetischer Treibstoff der einzige Weg ist, um die Emissionen der Luftfahrtindustrie zu reduzieren, da andere Methoden wie Elektroflugzeuge aufgrund der Größe und des Gewichts von Passagierflugzeugen noch nicht praktikabel sind.
Die Partnerschaft zwischen Norwegian und Norsk e-Fuel ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltigerer Luftfahrt und zeigt, dass große Unternehmen in der Lage sind, Initiativen zu ergreifen, um ihre Umweltbelastung zu verringern. Die Schaffung von Arbeitsplätzen in Mosjøen und die Unterstützung der norwegischen Industrie sind zusätzliche Vorteile dieser Initiative. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Einführung von synthetischem Treibstoff auf die Luftfahrtindustrie auswirken wird und ob andere Unternehmen dem Beispiel von Norwegian folgen werden.