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Norwegen will Touristenabgabe zunächst im Norden testen


Die norwegische Regierung plant die Einführung einer Touristenabgabe – und möchte diese zunächst in Nordnorwegen und für den Kreuzfahrtverkehr testen. Anders als ursprünglich vorgesehen, soll die Abgabe nicht gleichzeitig im ganzen Land eingeführt werden, sondern schrittweise, um die Auswirkungen besser beobachten zu können.

Testphase für Nordnorwegen und Kreuzfahrten
Der Vorschlag sieht vor, dass Kommunen in Nordnorwegen als Erste die Möglichkeit erhalten, eine Abgabe auf Übernachtungen zu erheben. Auch Kreuzfahrttouristen sollen von Anfang an in das System einbezogen werden. Die Abgabe soll den Gemeinden helfen, die wachsenden Herausforderungen durch den Tourismus zu bewältigen – etwa bei der Abfallentsorgung, der Infrastruktur oder dem Ausbau von Wanderwegen.

Politische Kompromisse und breite Unterstützung
Die Regierung und die beteiligten Parteien haben intensiv an einem Kompromiss gearbeitet, um eine Mehrheit für die Einführung der Touristenabgabe zu sichern. Im Parlament gab es sowohl Zustimmung als auch Kritik, insbesondere an der Ausweitung auf Kreuzfahrten und an der geplanten landesweiten Umsetzung. Nun soll das System erst in Nordnorwegen getestet und nach einigen Jahren evaluiert werden, bevor über eine Ausweitung auf das ganze Land entschieden wird.

Warum gerade der Norden?
In Nordnorwegen ist der Druck durch den Tourismus besonders hoch. Orte wie Tromsø, die Lofoten, Senja und Vesterålen verzeichnen seit Jahren steigende Besucherzahlen. Die Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen: Überfüllte Fähren, viele Camper und Wohnwagen, mehr Müll und ein erhöhter Bedarf an öffentlichen Einrichtungen. Bereits im Herbst 2023 sprachen sich in Umfragen mehr als die Hälfte der Einwohner in Nordland und Troms für eine solche Abgabe aus.

Was bedeutet das für die Regionen?
Die Touristenabgabe soll es den Kommunen ermöglichen, die Kosten für Infrastruktur und Dienstleistungen fairer zu verteilen. Die Einnahmen sollen ausschließlich für öffentliche Zwecke verwendet werden. Damit soll das Vertrauen zwischen Einheimischen, Tourismusindustrie und Gästen gestärkt werden. Die Regierung betont, dass viele vergleichbare Reiseziele in Europa bereits erfolgreich mit einer Touristenabgabe arbeiten.

Fazit: Schrittweise Einführung und Ausblick
Die Regierung hofft, mit der schrittweisen Einführung der Touristenabgabe in Nordnorwegen einen Kompromiss zu finden, der den Gemeinden vor Ort hilft und die Akzeptanz im Land erhöht. Nach einer Testphase und sorgfältiger Auswertung soll entschieden werden, ob das System auf ganz Norwegen ausgeweitet wird. Die Empfehlung des Industrieausschusses wird noch im Mai erwartet und könnte den Weg für die baldige Einführung der Abgabe ebnen.

Quelle: www.nrk.no