Skarfjellet in Bewegung: Experten warnen vor erhöhter Erdrutsch- und Steinschlaggefahr
Im Gebirgsmassiv Skarfjellet in der Region Møre og Romsdal wird derzeit eine auffällige Zunahme von Bewegungen im Fels verzeichnet. Fachleute beobachten eine ungewöhnlich hohe Aktivität im Gestein, die das Risiko von Steinschlägen und größeren Rutschungen deutlich ansteigen lässt.
Messungen registrierten am Montag innerhalb einer Stunde eine Verschiebung der Felsmassen um mindestens 15 Millimeter. Experten bewerten diese Bewegungen als stark bis extrem, begleitet von einer merklich gestiegenen Gefahr von Felsstürzen. Es wird befürchtet, dass es zu einem größeren Felsabbruch kommen könnte.
In der Nacht zu Dienstag setzte sich diese Dynamik fort. Das Gebirge bewegte sich zeitweise mit einer Geschwindigkeit von rund einem Zentimeter pro Stunde – ein Wert, der als außergewöhnlich gilt. Sollte sich ein größerer Abbruch ereignen, könnten bis zu fünf Millionen Kubikmeter Fels und Geröll ins Tal stürzen. Dies entspräche einer Menge, die ein Vielfaches früherer Rutschereignisse in der Region übersteigt.
Zur besseren Überwachung wurde ein präzises Radarsystem installiert, das auch kleinste Bewegungen erfasst. Allerdings lassen sich derzeit keine verlässlichen Vorhersagen treffen, wann oder ob es zu einem größeren Abbruch kommen wird. Möglich sei ein Ereignis innerhalb weniger Wochen, Monate oder sogar erst in Jahren. Ebenso könne sich die Lage auch wieder stabilisieren.
Die anhaltenden Steinschläge stellen jedoch eine unmittelbare Gefahr für Menschen im betroffenen Gebiet dar. Bereits im Frühjahr kam es mehrfach zu Felsabgängen, zuletzt in erhöhter Frequenz. Der betroffene Hang liegt in der Nähe des bekannten Innerdalstårnet, einem beliebten Ziel für Wanderer und Kletterer. Die potenzielle Auslaufzone eines möglichen großen Rutsches befindet sich jedoch auf der gegenüberliegenden Seite des Berges.
Die Gemeinde ruft Einheimische dazu auf, Besucher gezielt auf die Gefahren hinzuweisen. Es wurde beobachtet, dass sich Wanderer trotz Steinschlagwarnungen in gefährdeten Bereichen aufhielten. Daher sollen nun Warnschilder aufgestellt werden, um auf die aktuelle Gefahrenlage aufmerksam zu machen.
Wohngebäude, der Innerdalsvatnet sowie der übliche Zugang zum Innerdalen gelten laut Experten als nicht gefährdet. Der Großteil der Natur im Innerdalen bleibt weiterhin zugänglich, allerdings wird insbesondere im markierten Gefahrenbereich zu erhöhter Vorsicht geraten.
Auch Gäste einer nahegelegenen Berghütte berichteten in jüngster Zeit von Steinschlägen. Während eines Gewitters in der Nacht kam es zu Geräuschen, die zunächst für Donner gehalten wurden, sich später jedoch als Felssturz herausstellten. Sichtbare Staubwolken und herabrollende Steine sorgten bei Wanderern für Verunsicherung, auch wenn sich die Lage aktuell wieder etwas beruhigt hat.
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