200 Kilo illegaler Fisch auf Kiel-Fähre sichergestellt
Sechs deutsche Staatsbürger wurden auf der Fähre von Norwegen nach Kiel festgenommen, nachdem bei einer Kontrolle rund 200 Kilogramm nicht deklarierter Fisch in ihren Fahrzeugen entdeckt wurde. Nach Angaben der Polizei in Oslo war der Fang auf zwei Autos verteilt. Die Ermittlungen sollen klären, ob die große Menge Fisch bewusst und mit Vorsatz aus Norwegen ausgeführt werden sollte.
Für Freizeitangler, sowohl norwegische als auch ausländische, gilt aktuell eine Ausfuhrgrenze von 18 Kilogramm Fisch pro Person, die maximal zweimal im Jahr aus Norwegen mitgenommen werden dürfen. Diese Regelung ist weiterhin in Kraft und wurde von der norwegischen Fischereibehörde zuletzt bestätigt. Voraussetzung ist allerdings, dass der Fischfang im Rahmen eines registrierten touristischen Angelbetriebs erfolgt. Verstöße gegen diese Bestimmung werden regelmäßig festgestellt, und die norwegischen Behörden haben die Kontrollen in den vergangenen Jahren, insbesondere an Fährverbindungen nach Deutschland und Dänemark, deutlich verstärkt.
Das aktuelle Beispiel ist kein Einzelfall: Im Jahr 2024 wurden insgesamt 13 Tonnen Fisch von den norwegischen Zollbehörden beschlagnahmt – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Besonders häufig werden größere Mengen an Fisch in Wohnmobilen, Transportern mit Gefriertruhen oder in Anhängern mit Kühlkapazität entdeckt. Die Behörden sehen im illegalen Export von Fisch nicht nur einen wirtschaftlichen Schaden, sondern auch eine Bedrohung für die norwegischen Meeresressourcen und die nachhaltige Fischerei. Oft werden von Schmugglern nur die besten Filetstücke exportiert, während der Rest der Fische entsorgt wird, was zusätzliche Umweltprobleme verursacht.
Norwegen prüft angesichts der zunehmenden Verstöße strengere Regelungen für die touristische Fischerei und plant, die erlaubten Ausfuhrmengen in den kommenden Jahren schrittweise zu reduzieren. Ziel ist es, den Schutz der Fischbestände zu gewährleisten und die illegale Ausfuhr einzudämmen. Die norwegischen Behörden appellieren an alle Angler, sich an die geltenden Vorschriften zu halten, um die natürlichen Ressourcen des Landes zu schützen und die Existenzgrundlage vieler Küstengemeinden zu sichern.
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