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Neue archäologische Funde in Norwegen könnten die Geschichte der Wikingerzeit neu schreiben

Neueste archäologische Funde auf Karmøy in Norwegen könnten die Geschichte des Landes neu schreiben. Spektakuläre Entdeckungen deuten darauf hin, dass dort bereits vor Harald Hårfagre Wikingerkönige geherrscht haben. Die Funde könnten damit ein neues Licht auf die frühen Herrscher der Wikingerzeit werfen. Die Entdeckungen wurden von einem Forschungsteam unter der Leitung von Håkon Reiersen, einem Assistenzprofessor am Archäologischen Museum der Universität Stavanger, gemacht.

Bei den neuesten Funden auf Karmøy handelt es sich um den hinteren Teil eines Wikingerschiffs und einen Teil eines kleineren Bootes. Die Untersuchung von Massimiliano Ditta, einem Doktoranden am Archäologischen Museum, ergab, dass das Wikingerschiff höchstwahrscheinlich ein Segelschiff war, das in den 770er Jahren gebaut wurde, 50 Jahre vor dem berühmten Oseberg-Schiff.

Die Entdeckungen wurden in einer Gräberstätte auf der Nordseite von Karmøy gemacht, in der bereits vorher drei Schiffsgräber gefunden worden waren. Das Forschungsteam hatte mit geologischen Radargeräten nach weiteren möglichen Gräbern gesucht. Dabei fanden sie das hintere Teil des Wikingerschiffs unter einer Brücke, die später über das Grab gebaut worden war. Die neue Entdeckung verstärkt den Verdacht, dass Wikingerkönige von Avaldsnes aus regiert haben könnten.

Die Funde auf Karmøy sind insofern einzigartig, als dass hier die höchste Konzentration von Schiffsgräbern in Skandinavien gefunden wurde. Diese Entdeckungen zeigen, dass Wikingerkönige höchstwahrscheinlich von Avaldsnes aus herrschten und dass sie den Standard für königliche Bestattungen und das Verhalten eines Königs in ganz Nordeuropa setzten.

Avaldsnes war ein bedeutendes Machtzentrum in der Wikingerzeit und lag nur wenige Kilometer von den Fundstätten auf Karmøy entfernt. Das Forschungsprojekt, das diese Entdeckungen gemacht hat, ist Teil des Projekts Maktens Havn (Macht am Hafen), das 2019 begann. Vorherige Projekte wie das Kongsgårdprojekt haben ebenfalls wichtige Entdeckungen auf Karmøy gemacht. Die neuesten Funde wurden von Per Sand finanziert, der in Hedmark lebt und sich sehr für die Geschichte Norwegens und insbesondere der Wikingerzeit interessiert.

Die Entdeckungen auf Karmøy zeigen, dass die Geschichte Norwegens noch lange nicht vollständig erforscht ist. Die Funde könnten unser Verständnis der Wikingerzeit und der frühen norwegischen Geschichte grundlegend verändern. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Entdeckungen in Zukunft gemacht werden und welchen Einfluss sie auf unser Wissen über die Vergangenheit haben werden.