Startet Aktionsplan für Wildlachs
Die Regierung wird ihre Bemühungen um die Erhaltung der Wildlachsbestände in Norwegen verstärken. Die Regierung legt nun einen Aktionsplan mit Maßnahmen gegen die wichtigsten Bedrohungen auf den Weg.
– Der Aktionsplan enthält Maßnahmen unter anderem gegen Lachsläuse, entflohene Zuchtfische, Gyro, Wasserkraftregulierung, Versauerung, Raubbau und aufstrebende Fischarten wie Buckellachs, sagt Klima- und Umweltministerin Sveinung Rotevatn (V).
Seit Ende der 1970er Jahre sind die Bestände an Atlantischem Lachs auch in Norwegen stark zurückgegangen. Im Vergleich zur Mitte der 1980er Jahre hat sich die Zahl der vierteljährlich aus dem Meer zurückkehrenden Lachse halbiert.
– Wildlachs kann nun erstmals in Norwegen auf die Rote Liste gesetzt werden. Es sei ganz klar, dass konkrete Maßnahmen nötig seien, um diese Entwicklung umzukehren, sagt Sveinung Rotevatn.
Die norwegischen Populationen des Atlantischen Wildlachses machen ein Drittel aller attraktiven Populationen der Art aus. Norwegische Wasserläufe sowie Meeres- und Küstengebiete gehören zu den wichtigsten Lebensräumen für Wildlachs weltweit. Norwegen trägt daher eine besondere Verantwortung für die Pflege dieser Lachsbestände, zu der wir uns auch durch nationale Gesetzgebung und internationale Abkommen verpflichtet haben.
Im Rahmen der Erhaltung des Atlantischen Lachses in Norwegen wurde 2013 der Qualitätsstandard für Wildlachs verabschiedet. Der Qualitätsstandard soll die Vielfalt und einen erntefähigen Überschuss an Wildlachsbeständen sicherstellen. Bis zu 80 Prozent der Wildlachspopulationen in Norwegen erreichen das Ziel der Mindestqualität nicht. Entflohener Zuchtlachs und Lachsläuse gelten als die beiden größten Bedrohungen.
– Lachsläuse stellen ein großes Risiko für Wildlachs dar. Die Regierung werde unter anderem Anforderungen für Null-Emissionen von Lachsläusen aus Fischfarmen ab 2030 erarbeiten, sagt Rotevatn.
Darüber hinaus enthält der Plan Maßnahmen gegen eine Reihe weiterer Einflussfaktoren. Die Fischerei auf entflohene Zuchtlachse wird zunehmen. Es müssen neue Methoden entwickelt werden, um Zuchtlachse aufzuspüren und zu markieren und das Laichen entkommener Zuchtlachse zu verhindern. Die Bemühungen, den Parasiten Gyrodactylus salaris zu eliminieren und ältere Genehmigungen zur Gewässerregulierung zu überarbeiten, werden fortgesetzt.
Auftauchende Fischarten stellen ein Risiko sowohl für die Biodiversität, die Produktivität der lokalen Salmoniden als auch für die Aquakultur dar.
Die Invasion von Buckellachsen im Jahr 2021 ist die größte, die wir je in Norwegen hatten. Erfahrungen aus Troms und Finnmark haben gezeigt, dass gezielte Fänge den laichenden Fischbestand von Buckellachsen reduzieren können.
– Wir werden eine nationale Kompetenzgruppe für Buckellachs einrichten, um die Arbeit mit der Fischerei auf regionaler Ebene zu koordinieren. Darüber hinaus wird der Kauf und die Installation von schwimmenden Rostfallen in fünfzehn vorrangigen Wasserläufen in Aust-Finnmark im Jahr 2022 ein wichtiger Schwerpunkt sein, so Rotevatn.
Den Aktionsplan können Sie hier lesen. (norwegisch)
Quelle: www.regjeringen.no