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Verzögerung der Bergensbanen-Projekte in Norwegen sorgt für Unmut und Unsicherheit

Derzeit gibt es in Norwegen ein politisches und infrastrukturelles Dilemma rund um die geplante Verbesserung der Bergensbanen. Die Bergensbahn ist eine der wichtigsten Eisenbahnstrecken des Landes, die Bergen mit Oslo und anderen Städten verbindet. Es gibt zwei große Entwicklungsprojekte, die die Bergensbanen schneller und sicherer machen sollen. Eines davon ist die Ringeriksbanen, die eine neue Tunnelverbindung zwischen Oslo und Hønefoss schaffen würde, was die Reisezeit auf der Bergensbanen um etwa eine Stunde verkürzen würde. Das zweite Projekt ist eine neue Eisenbahntrasse zwischen Arna und Stanghelle östlich von Bergen, die notwendig ist, um einen sicheren Eisenbahnverkehr auf einer Strecke zu gewährleisten, die sehr anfällig für Erdrutsche ist. Wenn auch die neue Trasse Stanghelle-Voss gebaut wird, würde die Reisezeit von Bergen nach Voss von 63 auf 24 Minuten verkürzt werden.

Die Bergensbanen-Projekte sind jedoch aufgrund von Finanzierungsproblemen und Instandhaltungsrückständen, die auf alte Anlagen zurückzuführen sind, ins Stocken geraten. Das norwegische Eisenbahndirektorat und Bane Nor haben beschlossen, stattdessen das Bestehende zu pflegen und zu erhalten, bevor neue Prestigeprojekte in Angriff genommen werden. Derzeit plant das Eisenbahndirektorat, die beiden großen Entwicklungsprojekte auf der Bergensbanen bis nach 2036 zu verschieben. Dies bedeutet, dass die Arna-Stanghelle-Strecke erst nach 2036 und die Ringeriksbanen Oslo-Hønefoss frühestens nach 2030 gebaut werden kann. Ein Grund für die Verschiebung ist der Rückstand bei der Instandhaltung, der die Regelmäßigkeit des Zugverkehrs beeinträchtigt.

Viele Politiker auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene haben sich seit Jahren für die Verbesserung der Bergensbanen eingesetzt und betrachten die Verzögerungen als große Enttäuschung. Die Verschiebung des Projekts um 13 Jahre wird als inakzeptabel angesehen und führt zu Frustration und Enttäuschung bei den betroffenen Gemeinden. In Vaksdal, wo derzeit 35 Häuser für das Projekt abgerissen werden sollen, äußert die Bürgermeisterin ihre Besorgnis über die Verschiebung des Projekts.

Insgesamt ist die Zukunft der Bergensbanen-Projekte derzeit ungewiss und hängt von der Finanzierung und der Priorisierung der Regierung ab. Es bleibt abzuwarten, ob sich die Lage in Zukunft verbessern wird.